18.05.2018
Endlich, der Frühling ist da und die Wildkräutersaison hat begonnen. Bei Spaziergängen besteht jetzt endlich wieder die Möglichkeit frische Wildkräuter zu sammeln, doch welche Wildkräuter sind geeignet um sie immer mal wieder in kleinen Mengen in die Ration zu geben?
Brennnessel
Die Brennnessel zählt zu unserer bekanntesten Heilpflanze, die ihren Einsatz bei Nieren- und Blasenerkrankungen findet sowie bei Rheuma und Gicht, sie wirkt blutreinigend, blutstillend, blutbildend, Appetitanregend sowie Stoffwechselfördernd. Auch in der Küche oder als Futtermittel im Hundenapf kann man die Brennnessel in kleinen Mengen verwenden, hierzu wird sie kurz wie Spinat blanchiert, damit sie nicht mehr brennt.
Gänseblümchen
Wer kennt nicht das schöne Gänseblümchen? Es gehört in die Familie der Korbblütler. Inhaltsstoffe sind u.a. Saponine, Bitterstoffe, Gerbstoffe, ätherische Öle (Achtung Allergiker und Epileptiker), Flavonoide, Fumarsäure, Schleim und Inulin. Wirkung in der Volksmedizin: Krampflösend, blutreinigend, blutstillend, harntreibend, Appetittanregend, es kommt auch bei Gicht, Rheuma, Hautkrankheiten, sowie bei Nieren- und Blasensteinen in der Naturheilkunde zum Einsatz.
In der Küche kann man das Gänseblümchen im Salat oder in Dips verwenden.
Giersch
Der Giersch gehört zur Familie der Doldenblütler. Für viele Gärtner ist er ein Albtraum. Er enthält u.a. ätherische Öle (Achtung Epileptiker und Allergiker!), Harz, Kaffeesäure, Kalium, Chlorogensäure, Vitamin C usw. In der Volksheilkunde wird er bei Rheuma und Gicht eingesetzt. Er wirkt entwässernd, harnsäurelösend, harntreibend, beruhigend und entzündungshemmend. Achtung!!! Giersch solltet ihr nur sammeln, wenn ihr ihn eindeutig erkennen könnt, es besteht eine große Verwechslungsgefahr mit Wiesen-Bärenklau, Hundspetersilie u.a. Giesch hat große, zackig gegliederte Blätter. Die Stängel sind kantig (dreieckig) und innen hohl. Die Blüte erinnert an die Wilde Möhre, die auch zu den Doldenblütlern gehört. Die weißen Blüten sind in sog. Dolden vergemeinschaftet. Die Blütezeit ist i.d.R. zwischen Mai und September.
In der Küche kommt Giersch für Suppe, Pestos, Salate und als Spinat zum Einsatz.
Löwenzahn
Der gute alte Löwenzahn, verwendbar sind alle Teile: Blätter, Blüten und Wurzeln. Er gehört zur Familie der Kornblütler und wächst auf Wiesen, Wegrändern und in Gärten. Die Blüten dienen als Futter für die Bienen, weshalb ich diese nicht pflücke. Hauptbestandteil im Löwenzahn sind Bitterstoffe, er enthält aber auch Inulin, Cholin, Vitamine (wie A, B, C und D) und Mineralstoffe (wie Zink, Eisen, Kallium). In der Volksheilkunde sagt man ihm blutbildende, blutreinigende, tonisierende Eigenschaften nach, er wirkt aber auch auf Leber und Galle und kommt unter anderem auch bei Leberproblemen, Gallenschwäche, Rheuma, Gicht, Darmträgheit, Appetitlosigkeit, Frühjahrsmüdigkeit usw. zum Einsatz.
Nicht eingesetzt werden sollte Löwenzahn bei Gallengangverschluss, Gallenblasentzündung, Darmverschluss, Geschwüre im Magen- oder Zwölffingerdarm, bei Trächtigkeit/Schwangerschaft ist wie bei allen Kräutern Vorsicht geboten.
In der Küche kommt Löwenzahn in Gemüsegerichten und Salat zum Einsatz.
Taub-/Goldnessel
Die Blätter Taubnessel ähneln der der Brennnessel, allerdings haben die Blätter der Taubnessel keine brennenden Haare. Sie enthält u.a. ätherische Öle (Achtung Allergiker und Epileptiker!), Saponine, Schleim, Gerbstoffe, Gerbsäure, Histamin, Tyramin, Flavonglycoside u.a. In der Volksheilkunde ist sie als adstringierend, blutreinigend, beruhigend, krampf- und schleimlösend bekannt sowie als Frauenmittel.
In den Hundenapf kommen bei mir im Frühjahr immer wieder mal 2-3 Blüten rein.
Vogelmiere (Stellaria media)
Die Vogelmiere gehört zur Familie der Nelkengewächse, man findet sie ganzjährig aber besonders häufig während des Frühlings und Sommers im Wald, in Gärten, auf Äckern. Die Vogelmiere enthält Flavonoide, Saponine, Vitamine, ätherische Öle (Achtung bei Epileptikern!), Zink, Schleimstoffe, Mineralien, Oxalsäure, Cumarine. In der Volksheilkunde gilt sie u.a. auch als blutreinigend, blutstillend, gut bei Gelenksproblemen oder Hautleiden. Im Frühjahr kann man seinen Hund damit etwas Gutes tun, neben viel Vitamin C enthält kurbelt die Vogelmiere den Stoffwechsel und regt die Verdauung an.
In der Küche findet die Vogelmiere Verwendung in Salaten und Pestos.
Achtung die nachstehenden Frühlingskräuter sollten nur bei Indikation in Rücksprache mit einem Tierheilpraktiker oder Tierarzt gegeben werden:
Knotige Braunwurz, Braunelle, Wermut, Schafgarbe, Beifuß, Teufelskralle, Weidenrinde, Mädesüß, Artemisia annua usw.
Achtung diese Kräuter sind GIFTIG und haben im Hundenapf NICHTS verloren:
gefleckter Ahornstab, Maiglöckchen, Hundspetersilie, Hahnenfuß (Butterblume), Jakobskreuzkraut (v.a. für Pferde), gefleckter Schierling & Wasserschierling, Bilsenkraut, Riesen-Bärenklau, Wolfsmilchgewächse, Eibe, Herbstzeitlose, Digitalis (Fingerhut) usw.
Die Listen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Quellen: Heilkräuterlexikon, Die Kräuter in meinem Garten, Swanie Simon
Foto und Text ©Tina Knopf, Tierheilpraxis KräuterTierchen®,