11. Februar 2016
Sie stellt die häufigste Erkrankung bei alten Hunden und Katzen dar, kann aber auch durch Infektionskrankheiten wie Leishmaniose, Leptospirose, traumatische Einwirkungen, Zysten, Vergiftungen, Krebs, Autoimmunerkrankungen, Ernährung, Folge von Impfung, Nierensteine, Bluthochdruck u.a. entstehen. Es handelt sich um eine langsam fortschreitende Erkrankung die oft erst spät entdeckt wird und irreversibel ist. Wird die CNI im Blut entdeckt ist oft schon ein Großteil der Nierenfunktion eingeschränkt. Hinweis auf eine CNI geben die Blutwerte Kreatinin und Harnstoff sowie ein erniedrigtes spezifisches Gewicht des Urins oft mit erhöhtem Protein. Ist die Funktion der Niere eingeschränkt, werden Proteine nicht mehr korrekt gefiltert und über den Harn ausgeschieden.
Symptome sind unter anderem: Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, schlechtes Fell, Verdauungsbeschwerden, blasse Schleimhäute, Mundgeruch, Apathie und Verhaltensstörungen.
Vorsorge: Lassen Sie mindestens einmal jährlich von Ihrem Tierheilpraktiker oder Tierarzt ein geriatrisches Blutbild machen, so können veränderte Blutwerte erkannt und rasch reagiert sowie mit den vergangenen Blutbildern verglichen werden. Sie selbst können auch in regelmäßigen Abständen mittels Urintest die Urinwerte überwachen und bei Veränderungen ein geriatrisches Blutbild von Ihrem Tierheilpraktiker oder Tierarzt erstellen lassen.
Aufgaben der Niere
Grob zusammengefasst hat die Niere die Aufgabe Abbauprodukte wie Protein und Stoffwechselabbauprodukte auszuscheiden, das Gleichgewicht des Säure-Basen-Haushaltes zu halten, den Elektrolythaushalt sowie den Blutdruck zu regulieren. Die Niere hat noch weitere wichtige Aufgaben. Bei einer Nierenerkrankung jedoch, lassen die wichtigen Funktionen der Niere nach.
Nieren und Mineralstoffhaushalt
Die Nieren sind für einen gesunden Mineralstoffhaushalt sehr wichtig. Die Ursachen einer chronischen Nierenerkrankung sind unterschiedlich, aber die Folgen sind beinahe immer eine unzureichende Entgiftung des Blutes und eine Beeinträchtigung des Mineralstoffgleichgewichtes. Bei eingeschränkter Nierenfunktion kann die Niere nicht genug überschüssiges Phosphat ausscheiden. Auch durch die Dialyse (im Körper) wird Phosphat nicht ausreichend entfernt, daher reichert es sich im Körper mehr und mehr an. Gleichzeitig bildet die kranke Niere zu wenig aktiviertes Vitamin D. Daher sinkt die Calcium-Aufnahme über den Darm – die Konzentration von Calcium im Blut nimmt ab. Der Körper versucht nun, die veränderte Mineralstoffzusammensetzung im Blut durch vermehrte Produktion des Hormons PTH in den Griff zu bekommen. Sowohl der steigende Phosphat- als auch der sinkende Calciumspiegel bewirken eine gesteigerte PTH-Freisetzung durch die Nebenschilddrüse. Die Wirkung von PTH hat sich aber durch die Nierenerkrankung verändert. Zwar veranlasst PTH weiterhin durch Knochenabbau die vermehrte Freisetzung von Calcium (und leider auch von Phosphat), aber die kranke Niere ist nun nicht mehr in der Lage, überschüssiges Phosphat auszuscheiden. PTH bewirkt so zwar weiterhin eine Teilregulation des Calcium-Blutspiegels – der Phosphatspiegel aber steigt durch den Knochenabbau nur noch weiter an. Ein Teufelskreis ist in Gang gesetzt: Der steigende Phosphatspiegel heizt die PTH-Freisetzung weiter an. Die Folge sind immer höhere Phosphatspiegel, da das Phosphat durch die Nieren nicht mehr ausgeschieden und auch durch die Dialyse (im Körper) nicht ausreichend entfernt werden kann. Die einzige Möglichkeit des Körpers, die hohen Blut-Phosphatwerte abzusenken, besteht darin Phosphat – zusammen mit Calcium – als knochenähnliches Material in das Gewebe auszulagern. Dies führt zur Verkalkung und damit zur Versteifung der Blutgefäßwände, zur Verkalkung innerer Organe und der Haut („Weichteilverkalkung“). Ein dauerhaft erhöhter Phosphatspiegel – und damit ein erhöhter PTH-Spiegel – bewirkt zudem auch einen erhöhten Knochenumbau – die Knochendichte nimmt ab, die Knochen werden brüchig.
Ernährung
Wichtig ist auch ein auf die chronische Niereninsuffizienz angepasster Ernährungsplan. Dieser sollte nicht Eiweißreduziert sein, da sich sonst Gewebe abbauen kann. Die Nierendiät sollte immer Phosphorreduziert sein, kommen noch andere Erkrankungen wie Leishmaniose hinzu sind noch weitere Besonderheiten im Ernährungsplan zu beachten. Kräuter mit nierenschützenden, entzündungshemmenden, harntreibenden und beruhigenden Eigenschaften können hier als Nahrungsergänzung in Frage kommen. Von der Fütterung von Pflanzenölen ist wegen des hohen Omega 6 Gehaltes mit seinen entzündungsfördernden Eigenschaften abzuraten. Auch auf Salz sollte bei einer Nierendiät verzichtet werden, da dies die Niere nur noch weiterbelastet. Auf die richtige Vitamin und Mineralienversorgung ist ebenfalls zu achten, da bei eingeschränkter Nierenfunktion manche Mineralien, Vitamine und Spurenelemente nicht richtig verwertet werden können. Da gerade bei Erkrankungen viel bei der Ernährung zu beachten ist, stehe ich Ihnen gerne als Ernährungsberaterin Schwerpunkt BARF nach Swanie Simon zur Verfügung und erstelle Ihnen einen fachgerechten, auf Ihr Tier passenden Plan der alle wichtigen Informationen, Hintergründe sowie Tipps & Tricks enthält.
Behandlung
Auch wenn die CNI irreversibel ist, gibt es sowohl in der Schulmedizin wie auch in der Naturheilkunde (z.B. TCM) mehrere Möglichkeiten den Verlauf des Nierenabbaus etwas zu verlangsamen. Es gibt unterschiedliche Therapien/Produkte, die sowohl bei Mensch und Tier in Versuchen, eine Verlangsamung des Krankheitsverlaufes nachweisen konnten. Mehr Informationen zu den diversen Möglichkeiten gibt Ihnen gerne Ihr Tierarzt oder Tierheilpraktiker.